Titel: Kinderwunsch
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Viele Paare haben den Wunsch, gemeinsam ein Kind zu bekommen. Doch oft bleibt der Kinderwunsch unerfüllt, in Deutschland trifft es jedes zehnte Paar. Einer der beiden Partner oder auch beide sind in ihrer Fruchtbarkeit eingeschränkt und somit auf medizinische Unterstützung angewiesen. Dabei ist eine Methode die Immuntherapie, bei der die Frau Blutzellen ihres Partners gespritzt bekommt. Wie funktioniert diese Art der Therapie?
Das steckt hinter der Immuntherapie
Bei der Immuntherapie oder auch Immunstimulation bekommt die Frau Blutzellen, fachsprachlich Leukozyten, ihres Partners injiziert. Die Leukozyten sind dem Mann entnommen und danach aufbereinigt worden, um davon letztlich der Frau einige Milliliter in die Haut am Unterarm spritzen zu können. Diese Immuntherapie ist somit ähnlich einer Impfung.
Da in der Gebärmutterschleimhaut viele Immunzellen angesammelt sind, die zum Schutz des Körpers fremde Erreger erkennen und diese abwehren. Dabei bleibt die befruchtete Eizelle jedoch von den Immunzellen ‚unerkannt‘ und unberührt. Der Embryo muss paradoxer Weise jedoch als Fremdling erkannt werden, denn erst so kann die Frau Antikörper herstellen und dadurch die sogenannte Immunmodulation anfangen. Werden keine oder zu wenige Antikörper gebildet, stößt der Körper den Embryo im Verlaufe der Schwangerschaft womöglich ab.
Warum scheitert das Immunsystem der Frau teilweise?
Ursache für das unerkannt bleiben des Embryo-Fremdlings sind oft die HLA-Merkmale. Bei diesen kann das Immunsystem der Frau teils aufgrund ihrer Ähnlichkeit nicht unterscheiden, was fremd ist und was nicht. Bei manchen Paaren werden jedoch auch unterschiedliche HLA-Merkmale nicht erkannt. Die mütterlichen Immunzellen müssen in der Praxis Antikörper gegen die väterlichen HLA-Merkmale bilden. Wie bei einer Impfung kann die Frau somit Dank einer Immuntherapie und Injektion der weißen Blutkörperchen des Mannes schneller eine Immunantwort auf die väterlichen HLA geben.
Wie sinnvoll ist die Immuntherapie?
Allerdings ist die Immuntherapie meist die letzte Methode, die man bei einer Kinderwunschbehandlung einsetzt. Wenn bislang jedes Verfahren gescheitert ist und die Ursache für die Sterilität unklar ist, wird die Immunisierung angestrebt. Es ist jedoch lediglich ein Versuch, bei dem man keine Versprechen auf Erfolg geben kann. Es ist jedoch ein Hoffnungsschimmer und somit einen Versuch wert. Eher negativ: Für die Behandlung muss man einige Fragen im Vorab klären sowie Voruntersuchungen durchführen lassen. Zudem muss man die Kosten von 2.000 Euro meist selbst tragen, die Kasse zahlt selten. Das Positive an der Immuntherapie: Es gibt kaum Nebenwirkungen.
Somit ist die Immuntherapie zur Kinderwunschbehandlung nicht für jedes Paar geeignet. Am besten, man spricht mit seinem Frauenarzt und lässt sich genau beraten.
Über eine weitere Impfung klären wir in diesem Beitrag auf: Die wichtige FSME-Impfung. Warum diese so wichtig ist, erfahrt ihr hier.