Was wäre die Musik ohne die Liebe? Wahrscheinlich bis heute nicht erfunden. Zum Start des Kinofilms “Inside Llewin Davis” am 5. Dezember 2013 erinnern wir uns an tragische Liebesgeschichten, die die Geschichte der Musik nachhaltig verändert haben:
Lou Reed und Nico: “’Cause everybody knows… She’s a Femme Fatale“
Sie treffen sich in der legendären Factory von Andy Warhol in NYC. Es funkt sofort zwischen den beiden. Lou Reed, Sänger und Songwriter von The Velvet Underground verliebt sich in das deutsche Supermodel/Sängerin Christa Päffgen alias Nico. Die Affäre ist heiß, ihr Arbeitsverhältnis äußerst schwierig. Bei der Arbeit an ihrem Debut-Album kommt ihnen der je eigene Stolz in die Quere. Reed will nicht nur zur Begleitband für Nico gehören. Und Nico will nicht nur hübsch aussehen und im Background Tambourine klopfen. Die Affäre endet prompt. Beide flüchten sich in Drogenexzesse, was zum frühen Tod Nicos führt. Die Musik der beiden inspiriert allerdings Musiker in aller Welt – bis heute.
John Lennon und Yoko Ono: “All we are sayin‘, is give peace a chance”
Sie treffen sich 1966 auf einer Kunst-Ausstellung in London. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Bevor sie heiraten können, müssen sich beide scheiden lassen. Ihre Flitterwochen gehen als „Bed-Ins“ in die Geschichte ein. Sie nehmen gemeinsam Platten auf und engagieren sich weltweit für Frieden und Menschenrechte. Die Beatles lösen sich auf. Auch John und Yoko gehen bald getrennter Wege. Nach einem Jahr treffen sie sich aber wieder – Und wieder sind sie Ein-Herz-&-Eine-Seele. Ihr gemeinsamer Sohn kommt zur Welt (Oktober/1975) und John kümmert sich rührend, er zieht sich zurück. Fünf Jahre später (8. Dezember 1980) wird John Lennon von einem „Fan“ erschossen. Seine Musik bleibt unvergessen, sein Name unsterblich, und Yoko allein.
Kurt Cobain und Courtney Love: “I hate you, I hate you, oh my god, I love you!”
Sie treffen sich bei einem Konzert, an dem beide auftreten – sie mit Hole, er mit Nirvana. Courtney und Kurt pass(t)en nicht nur klanglich zusammen. Sie verbindet viel – keine schöne Kindheit, keine feste Bleibe. Sie heiraten, bekommen eine Tochter – eigentlich haben sie’s geschafft, wie man sagt. Aber die beiden teilen eine weitere gefährliche Leidenschaft. Heroin. Beim sechsten Anlauf eines Entzugs flieht Cobain. Vier Tage später wird er mit einer Überdosis und einem Kopfschuss bei seinem Haus aufgefunden. Seine Anhänger streiten bis heute über die Todesumstände.
Über den Film “Inside Llewin Davis”
LLewyn irrt alleine durch die USA, mit nicht viel mehr als einer Gitarre und einigen Folksongs im Gepäck, mit denen er den Sprung ins Musikbiz schaffen will. Doch Erfolg und Liebe lassen beide auf sich warten. Jean, die Frau seines besten Freundes, will nach einer folgenschweren Affäre, nichts mehr von ihm wissen. Doch seine Erfolglosigkeit zwingt Llewyn immer wieder, an ihre Türe zu klopfen. Eine peinliche Situation, zumal Jean von ihm schwanger ist und ihn nun ohne Umschweife dazu auffordert, für die Abtreibung aufzukommen. Llewyn fehlen die Worte – nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal. Aber das macht nichts, denn umso schöner, tragischer und hörenswerter wird die Musik, die daraus entsteht.