Elternsein ist erfüllend, aber auch fordernd. Zwischen Job, Haushalt, Terminen und den Bedürfnissen der Kinder bleibt die Partnerschaft oft auf der Strecke. Viele Paare merken erst spät, dass sie zwar als „Elternteam“ gut funktionieren, aber als Liebespaar kaum noch gemeinsame Zeit haben. Umso wichtiger ist es, bewusst Paarzeiten und kleine Auszeiten in den Familienalltag einzubauen – nicht als Luxus, sondern als Grundlage einer stabilen Beziehung.
Die Bedeutung erkennen
Zunächst sollten Eltern sich klar machen: Eine gepflegte Partnerschaft ist kein Egoismus, sondern ein Geschenk für die ganze Familie. Kinder profitieren von zufriedenen, ausgeglichenen Eltern, die ein liebevolles Miteinander vorleben. Wer die Paarbeziehung stärkt, stärkt damit indirekt auch die Elternrolle.
Kleine Rituale im Alltag
Nicht immer braucht es große Unternehmungen, um Nähe zu spüren. Oft sind es die kleinen Gesten, die zählen. Ein gemeinsamer Kaffee am Morgen, ein Spaziergang am Abend, ein kurzes Gespräch ohne Ablenkung nach Feierabend – solche Mikro-Momente können viel bewirken. Wichtig ist, dass beide Partner bewusst präsent sind, also das Handy beiseitelegen und sich wirklich zuhören.
Feste Paarzeiten einplanen
So wie Arzttermine oder Elternabende im Kalender stehen, sollte auch die Paarzeit einen festen Platz bekommen. Das kann ein wöchentlicher „Date-Abend“ sein, an dem die Kinder bei Großeltern oder einem Babysitter sind. Für manche reicht auch schon eine Stunde, um zusammen zu kochen, einen Film zu schauen oder ein Hobby zu teilen. Verbindlichkeit ist entscheidend: Paarzeit wird genauso ernst genommen wie andere Verpflichtungen.
Quelle: Antoni Shkraba Studio via Pexels | Pexels Photo LicenseUnterstützung nutzen
Viele Eltern zögern, Betreuung abzugeben. Doch Unterstützung von Familie, Freunden oder Babysittern schafft wertvolle Freiräume. Es hilft, Hilfe nicht als Schwäche zu sehen, sondern als Investition in die Beziehung. Auch gegenseitiges „Abwechseln“ kann entlasten: Ein Partner übernimmt die Kinder, während der andere eine Pause hat – und umgekehrt.
Alltagsaufgaben bewusst nutzen
Selbst Routineaufgaben können zu Paarmomenten werden. Zusammen den Wocheneinkauf erledigen, die Küche aufräumen oder Gartenarbeit machen – wenn man es gemeinsam und mit Leichtigkeit angeht, entstehen Gespräche und Nähe fast von selbst. Wichtig ist, die Zeit nicht nur funktional zu nutzen, sondern mit einem Augenzwinkern oder kleinen Gesten zu beleben.
Kleine Auszeiten für jeden
Damit die Paarzeit gelingt, braucht jeder Partner auch individuelle Freiräume. Ob Sport, Lesen oder Treffen mit Freunden – wer für sich auftanken kann, bringt mehr Gelassenheit in die Beziehung. Ausgeglichenheit fördert wiederum die Offenheit für gemeinsame Erlebnisse.
Titel: Foto Eines Mannes, Der Seinen Partner TrägtQuelle: Josh Willink via Pexels | Pexels Photo License
Kreativität und Flexibilität
Familienalltag ist oft unvorhersehbar. Statt frustriert zu sein, wenn Pläne nicht aufgehen, hilft eine flexible Haltung: Wenn der geplante Abend ausfällt, kann ein gemeinsames Frühstück oder ein kurzes Gespräch am nächsten Tag als Ersatz dienen. Wichtig ist nicht die Dauer, sondern die Regelmäßigkeit und Qualität der Begegnung.
Den Blick aufeinander richten
Neben der Organisation geht es auch um Haltung. Komplimente, Dankbarkeit und kleine Überraschungen zeigen Wertschätzung. Wer den Partner nicht nur als „Mutter“ oder „Vater“ sieht, sondern als Frau oder Mann, bewahrt die emotionale Nähe.
Fazit
Paarzeiten müssen nicht aufwendig oder teuer sein. Es sind vielmehr die bewusst geschaffenen Momente, in denen Eltern innehalten, lachen, reden oder schweigen – einfach gemeinsam sein. Wer diese Inseln der Nähe im Familienalltag pflegt, sorgt dafür, dass die Beziehung lebendig bleibt und trägt damit zu einer starken, liebevollen Familienbasis bei.
Eine Winter-Bucketlist für Paare gibt’s hier.


