Mit dem richtigen Schulranzen Kindern den Rücken stärken
Der Kauf des ersten Schulranzens ist für die künftigen Erstklässler meist ein ganz besonderes Ereignis. Oft wird er gemeinsam mit den Großeltern ausgesucht und nicht selten darf das Kind völlig frei entscheiden, welchen Ranzen es möchte. Doch aus gesundheitlichen Aspekten ist es ratsam, die Eltern oder Großeltern bei der Entscheidungsfindung einzubeziehen. Denn gerade bei Kindern, die sich noch im Wachstum befinden, ist die Wirbelsäule noch sehr empfindlich und kann durch Fehlhaltungen oder einseitige Belastungen großen Schaden nehmen. Um Eltern und Großeltern beim Schulranzenkauf zu unterstützen, zeigt die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V., worauf es ankommt und welche Modelle für den Kinderrücken besonders gut geeignet sind. Unter www.agr-ev.de/veranstaltungen finden Interessierte außerdem eine bundesweite Übersicht von Schulranzenpartys AGR-zertifizierter Fachhändler.
Checkliste “Schulranzen” – Darauf kommt es an:
- Das Gewicht des Ranzens spielt zwar eine wichtige Rolle, denn die kindliche Wirbelsäule sollte nicht zu stark belastet werden, ist jedoch nicht alleiniges Merkmal für einen adäquaten Ranzen und unter anderem abhängig von der Kraft des Kindes. Faustregel: Ein Ranzen mit einem Volumen von 15 Litern sollte leer nicht mehr wiegen als 1,3 Kilogramm. Für eine rückenschonende Gewichtsverteilung sollten schwere Gegenstände in einem Fach nah an der Wirbelsäule verstaut werden.
- Rückenkonstruktion: Entscheidend ist eine stabile Kontur des Ranzens, die sich der natürlichen Form der Wirbelsäule anpasst, ohne dass sich dessen Inhalt durchdrückt. Eine atmungsaktive und rutschfeste Polsterung mit seitlicher Führung sorgt außerdem für einen optimalen, mittigen Sitz des Ranzens, der die Wirbelsäule entlastet.
- Um die Schultern der Kinder nicht unnötig zu belasten, ist eine komfortable Polsterung der Schulterträger sowie deren ergonomische Formung und Mindestbreite von 4 cm entscheidend. Die individuellen Verstellmöglichkeiten sorgen zudem für eine Platzierung des Schulranzens eng an den Schulterblättern.
- Mit Hilfe eines Brustgurts kann der Ranzen zusätzlich am Körper fixiert und das Gewicht dadurch ideal verteil werden.
- Ein komfortabler Tragegriff rundet die Ergonomie des Ranzens ab.
All diese Kriterien erfüllen beispielsweise die Modelle Touch, Flexline, Light und Comfort der Marke Step by Step, die deshalb mit dem AGR-Gütesiegel “Geprüft & empfohlen” ausgezeichnet wurden. Schulrucksäcke erfüllen ähnliche Kriterien, wie beispielsweise eine Höhenverstellung, die beim neuen 2in1 von Step by Step sogar stufenlos und direkt am Kind eingestellt werden kann. Sie sind, wie der EvverClevver von Coocazoo, vor allem für Kinder ab der 5. Klasse geeignet. Alle Anforderungen an Schulranzen und -rucksäcke sowie eine Liste der von der AGR zertifizierten Modelle finden Sie auch unter www.agr-ev.de/schulranzen.
Alltagstipps für Eltern
Auch der beste Schulranzen kann den Kinderrücken belasten, wenn er falsch getragen oder fehlerhaft gepackt ist. Eltern sollten darauf achten, dass der Ranzen auf beiden Schultern getragen wird und nur die Dinge enthält, die das Kind auch wirklich in der Schule benötigt. Das spart Gewicht. Ebenfalls wichtig: Bewegung. Denn mangelnde Bewegung und damit einhergehende Beschwerden wie Rückenschmerzen, Übergewicht und Fehlstellungen sind heutzutage bereits unter Grundschülern ein verbreitetes Problem. Bewegte Pausen und ausreichend körperliche Aktivität am Nachmittag sind ein entscheidender Baustein zur (Rücken-) gesundheit der Kinder.
Über die AGR
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. arbeitet seit 20 Jahren daran, ein Bewusstsein für die Bedeutung rückengerechter Verhältnisse zu schaffen. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucher stellt das AGR-Gütesiegel “Geprüft & empfohlen” dar. Von unabhängigen medizinischen Gremien als besonders rückenfreundlich eingestufte Alltagsgegenstände können mit dem Gütesiegel ausgezeichnet werden.
Weiterführendes Informationsmaterial und einen Überblick über aktuelle Broschüren und Bücher finden Sie online unter www.agr-ev.de/patientenmedien.