Ausschreibung “Shell Ocean Discovery Price”/ Karlsruher Forschungsinstitut bewirbt sich mit innovativem Projekt DeDavE


Das Forschungsinstitut Fraunhofer IOSB entwickelt seit vielen Jahren unbemannte Unterwasser-Roboter (“autonomous underwater vehicles”: AUV) bis zur Einsatz- und Produktreife. Das neueste Ergebnis dieser Entwicklung ist DeDavE, ein effizienter, autonom navigierender Tauchroboter, dessen Form an ein Space Shuttle erinnert, für:

   - Anwendungen in der Meeresforschung
   - Vorbereitung der Verlegung von Tiefseekabeln und deren
     Inspektion im Betrieb
   - Küstenwache
   - Tiefsee-Bergbau
   - Tiefsee Öl- und Gas-Industrie

DeDavE ist ein universeller Träger für fast alle Tiefsee-geeigneten Sonare und Sensoren und verfügt über ein spezielles Design und eine hohe Energiekapazität, die einen Betrieb von bis zu 6.000 Meter Tiefe und bis zu 20 Stunden Missionsdauer erlauben. Seine Kompaktheit ermöglicht es, weltweit flexibel auf kleineren oder größeren und unterschiedlich konzipierten Schiffen eingesetzt zu werden.
Das Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) sieht sich durch die aktuelle XPrice Ausschreibung des “Shell Ocean Discovery Price” in diesem Vorhaben bestätigt und wird sich mit DeDavE an der Ausschreibung beteiligen.
“Auch wir sind von den Chancen der unbekannten Welt vor unserer Tür überzeugt”, erklärt Dr. Gunnar Brink, Leiter Strategiemanagement am IOSB. Das Institut freue sich, dass auch die Organisatoren des renommierten XPrice sich nun der Herausforderung widmen, dass neue, unerforschte Regionen und Möglichkeiten nicht nur im Weltraum zu finden sind, sondern auch in der unbekannten Unterwasserwelt vor unserer Tür.
“Unser innovatives und autonomes Tauchfahrzeug DeDavE greift genau an den Schwachstellen des Marktes an, die von der Organisation in der Ausschreibung genannt werden”, erläutert Projektleiter Prof. Thomas Rauschenbach. Allerdings unterschätzten nach Meinung des Instituts XPrice und Shell im Ausschreibungstext wesentliche Herausforderungen: die nötige Robustheit und Zuverlässigkeit, die ein AUV auf hoher See, bei Wind und Wetter benötige und die von Anfang an im Design enthalten sein müssten. “Wir hoffen trotzdem – oder gerade deshalb – auf hervorragende Ideen aus der ganzen Welt, die die von uns bereits angegangenen Herausforderungen adressieren”, bekräftigt Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, Institutsleiter des IOSB in Karlsruhe.
Der “Shell Ocean Discovery Price”
Insgesamt sieben Millionen US Dollar schreibt die gemeinnützige Organisation XPrize in einem internationalen Wettbewerb für Teams aus, die Technologien für die unbemannte Erkundung der Ozeane entwickeln. Die Dauer des Wettbewerbs beträgt drei Jahre, in denen die Teams verschiedene Phasen mit verschiedenen Aufgaben durchlaufen. Den Abschluss bilden zwei Testrunden mit Tauchgängen bis zu einer Meerestiefe von 4.000 Metern.

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