Die Keto-Lebensweise ist seit einigen Jahren stark im Trend und wird von vielen als effektive Methode zum Abnehmen oder zur Leistungssteigerung beworben. Sie basiert auf einer sehr kohlenhydratarmen, dafür fettreichen Ernährung, bei der der Körper in einen Zustand der Ketose versetzt wird. Dabei gewinnt der Organismus seine Energie nicht mehr primär aus Glukose, sondern aus sogenannten Ketonkörpern, die aus Fett gebildet werden. Diese Umstellung hat sowohl Vorteile als auch Risiken – ob die Keto-Ernährung gesund oder gefährlich ist, hängt stark von der individuellen Situation, der Dauer und der genauen Umsetzung ab.
Mögliche Vorteile
Ein häufiger Grund für den Einstieg in die Keto-Lebensweise ist die Gewichtsabnahme. Durch die starke Reduktion von Kohlenhydraten sinkt der Insulinspiegel, was den Fettabbau erleichtern kann. Viele berichten außerdem von einem verminderten Hungergefühl, da die hohe Fett- und Eiweißzufuhr länger sättigt.
Darüber hinaus gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass die ketogene Ernährung bei bestimmten medizinischen Problemen Vorteile bringen kann. Schon seit Jahrzehnten wird sie beispielsweise in der Behandlung von Epilepsie bei Kindern eingesetzt, die auf Medikamente nicht ansprechen. Auch in der Forschung zu Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes oder zu neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer werden positive Effekte diskutiert.
Titel: Ei In Der Nähe Von BlaubeerenQuelle: Jenna Hamra via Pexels | Pexels Photo License
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen
Trotz dieser Vorteile birgt die Keto-Lebensweise auch Risiken. Besonders in der Anfangsphase können Beschwerden wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel oder Verdauungsprobleme auftreten – umgangssprachlich auch „Keto-Grippe“ genannt. Diese Symptome entstehen durch die Umstellung des Stoffwechsels und verschwinden meist nach einigen Tagen.
Langfristig kann eine streng kohlenhydratarme Ernährung jedoch zu Mangelerscheinungen führen, wenn nicht sehr sorgfältig auf die Nährstoffzufuhr geachtet wird. Obst, Vollkornprodukte und bestimmte Hülsenfrüchte sind bei klassischer Keto stark eingeschränkt – damit sinkt die Aufnahme von Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Das kann sich negativ auf die Darmgesundheit und die allgemeine Nährstoffversorgung auswirken.
Ein weiteres Risiko liegt im hohen Fettanteil, der bei Keto oft aus tierischen Quellen stammt. Wenn überwiegend gesättigte Fettsäuren konsumiert werden, kann das langfristig das Herz-Kreislauf-System belasten. Auch die Nieren arbeiten unter erhöhter Eiweißzufuhr stärker, was bei bestehender Nierenschwäche problematisch sein kann.
Titel: Vielzahl Von Lebensmitteln Auf HolzachterbahnQuelle: Jane T D. via Pexels | Pexels Photo License
Gesund oder gefährlich?
Die Antwort liegt in der Mitte: Für gesunde Erwachsene kann die Keto-Lebensweise zeitweise eine Option sein, um Gewicht zu reduzieren oder bestimmte Ziele zu erreichen. Voraussetzung ist, dass sie ausgewogen gestaltet wird – also nicht nur mit Fleisch, Käse und Butter, sondern mit gesunden Fetten (z. B. aus Avocado, Nüssen, Olivenöl) sowie ausreichend Gemüse.
Gefährlich wird es, wenn die Ernährung einseitig, unkontrolliert oder über lange Zeit hinweg ohne medizinische Begleitung durchgeführt wird. Besonders für Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere oder Jugendliche ist sie ungeeignet.
Fazit
Die Keto-Lebensweise ist weder pauschal gesund noch grundsätzlich gefährlich. Sie kann Vorteile bringen, erfordert jedoch eine gute Planung und sollte nicht ohne Wissen über mögliche Risiken umgesetzt werden. Wer sich dafür entscheidet, sollte auf eine abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl achten, regelmäßig die Blutwerte kontrollieren lassen und im Zweifel ärztlichen Rat einholen.
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