Sie werden gehasst, sie werden vergöttert – es kommt ganz auf den jeweiligen Standpunkt an. Aber eines sind sie auf keinen Fall: egal. Und sie alle haben etwas gemeinsam: Ihre Visionen und ihr Handeln haben ganz wesentlich dazu beigetragen, das digitale Zeitalter mit einzuleiten und auszugestalten. Ob Steve Jobs oder Mark Zuckerberg – sie sind die charismatischen Vordenker unserer Zeit. Wir stellen Ihnen einmal einige Größen der digitalen Welt vor und zu beleuchten, wie viel Einfluss diese Querdenker auf den digitalen Fortschritt hatten und haben.
Bill Gates – Um digital arbeiten zu können, braucht man zunächst einmal Computer und vor allem die dazugehörige Software. Die von Bill Gates mitentwickelte Microsoft-Windows-Oberfläche vereinfachte den Zugang zur spannenden IT-Welt für den Durchschnittsnutzer erheblich. Einen Computer anhand einer grafischen Oberfläche zu steuern war zwar keine grundlegend neue Idee, dennoch hat sich Windows als meistgenutztes System für PCs durchgesetzt. In kürzester Zeit wurde Windows zum weltweit beliebtesten Betriebssystem in Haushalten und Büros und leitete damit maßgeblich das Zeitalter der Heimcomputer ein. Die Weiterentwicklung und Etablierung dieser Idee durch Bill Gates steht somit für die moderne Art, mit Computern, oder inzwischen auch Smartphones und Tablets, zu interagieren.
Steve Jobs – Auch Steve Jobs war ein Visionär in der Softwarebranche, der in Sachen Betriebssysteme und intuitiver Bedienung viele Innovationen eingeführt oder weiterentwickelt hat. Mit seinen unkonventionellen Ideen hat er unser Zeitalter aber erst in eine wahre digitale Welt verwandelt, indem er den Fokus auf eine perfekte Abstimmung von Hard- und Software legte. Das Konzept eines „alles könnenden“ Smartphones ist zwar eher eine evolutionäre, aber die Umsetzung in Form des Apple iPhones war definitiv eine revolutionäre Entwicklung. Steve Jobs hat quasi über Nacht den mobilen Internetzugang standardisiert und damit einen komplett neuen Markt geschaffen. Das Smartphone wurde zu einem wichtigen Werkzeug unseres heutigen gesellschaftlichen Lebens und auch der journalistischen Berichterstattung. Aber nicht nur dieses Gerät allein hat Apple zu seinem Erfolg verholfen – vor allem die zielstrebige Linie von Steve Jobs, intuitive Software zu gestalten sowie sein ausgeprägtes Gespür für Design haben das einst kurz vor dem Bankrott stehende Unternehmen zur wertvollsten Marke der Welt gemacht.
Kim Dotcom – Viele Staaten versuchen, der digitalen Welt Grenzen zu setzen und sie Gesetzen zu unterwerfen, was bislang nur eingeschränkt möglich ist. Der Internetunternehmer Kim Dotcom, mit bürgerlichem Namen Kim Schmitz, bewegte sich schon oftmals in diesen rechtlichen Grauzonen. Früher wegen Insiderhandels, Datenausspähung und Computermanipulation verurteilt, versucht er zurzeit, ein Portal zur Datenspeicherung mit globalem Datenabruf zu etablieren. Noch immer ist ein Großteil der digitalen Welt nur schwer rechtlich zu regulieren und Kim Dotcom hat sich lange Zeit diesen Umstand zu Nutzen gemacht. Er ist besonders durch sein publikumswirksames Auftreten und seinen öffentlichen Kampf gegen diverse staatliche Institutionen ein vieldiskutiertes Phänomen und heizt dabei regelmäßig die öffentliche Debatte über Internetrecht, Urheberrecht und die Zuständigkeit von Behörden neu an.
Mark Zuckerberg – Mit der Gründung des sozialen Netzwerks Facebook im Jahr 2004 hat Mark Zuckerberg eine Art zweites Netz im Internet etabliert. Aufgrund seiner Idee können sich Mitglieder untereinander verbinden und private Inhalte teilen. Mit über einer Milliarde Nutzern weltweit hat das Netzwerk einen immensen Einfluss auf das restliche Internet. Besonders durch die Maxime „Liken und Teilen“ sowie durch die Präsentation eigener persönlicher Daten verbreiten sich Inhalte sehr schnell zwischen den Nutzern. Dadurch hat sich die heutige Gesellschaft in Bezug auf die soziale Interaktion, die Selbstdarstellung und das Onlineverhalten der Internetnutzer maßgeblich verändert. Besonders bemerkenswert ist, dass Mark Zuckerberg ein sogenannter „Digital Native“ ist – eine Person, die mit vielen technischen Errungenschaften aufgewachsen ist und es geschafft hat, in jungen Jahren durch einen innovativen Gedanken zu einem der einflussreichsten Menschen der digitalen Welt zu werden.
Julian Assange – Als politischer Aktivist und ehemaliger Hacker hat er mit der Gründung von Wikileaks 2006 für Furore gesorgt. Auf der gleichnamigen Website können sogenannte „Whistleblower“ anonym unmoralische Staats- und Unternehmensgeheimnisse veröffentlichen lassen. Assange’s Ziel ist es, uninformierten Bürgern und der Presse Beweise über eventuelle illegale Machenschaften und Sachverhalte aufzuzeigen. Die bisherigen Enthüllungen haben Wikileaks weltweit bekannt gemacht und gezeigt, dass eine einzelne Plattform im Internet in der Lage ist, ganze Staaten in Erklärungsnot zu bringen. Besonders Assange selbst hat mit seinen charismatischen Auftritten eine ganze Bewegung in Gang gesetzt, die es sich zum Ziel gemacht hat, Geheimnisse und den Verschluss von Informationen des öffentlichen Interesses nicht länger hinzunehmen. Der Wille zur absoluten Meinungsfreiheit hat nicht nur der digitalen Welt die Augen geöffnet und den staatlichen Umgang mit Zensur thematisiert sowie das öffentliche Begehren nach Transparenz gestärkt.
Julian Assange Leben wurde übrigens gerade mit “Inside WIKILEAKS – Die fünfte Gewalt” verfilmt und läuft seit dem 31. Oktober in unseren Kinos.