Kopf hoch – Erste Hilfe bei Kopfschmerzen und Migräne
Mehr als 50 Millionen Bundesbürgern brummt regelmäßig der Schädel. Ob Migräne, Spannungs- oder Clusterkopfschmerz – die Wissenschaft unterscheidet mittlerweile über 200 verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Sie zählen zu den häufigsten Leiden der Bevölkerung. Was man gegen den quälenden Schmerz tun kann, erklärt medicalpress.
Wo einem der Kopf steht
Allgemein unterscheidet man zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Während letztere als Symptom einer Erkrankung auftreten, handelt es sich beim primären Kopfschmerz um die eigentliche Beschwerde. Es ist bewiesen, dass Kopfschmerzen in engem Zusammenhang mit Stress stehen. Entspannungsübungen wie autogenes Training sind daher eine sinnvolle Präventionsmaßnahme. Obwohl aus zahlreichen Studien kein Einfluss der Wetterlage auf das Auftreten von Kopfschmerzen hervorgeht, berichten Patienten immer wieder von einem Zusammenhang.
Urteil: Mangelhaft
Häufig stecken Nährstoffdefizite hinter Kopfschmerzen und Migräne. Untersuchungen wiesen einen deutlich verminderten Magnesiumgehalt im Blut von Migränepatienten nach. Dabei ist Magnesium ein wichtiger Bestandteil des Zellstoffwechsels und Elektrolythaushalts. Ein dauerhafter Mangel begünstigt aber nicht nur Kopfschmerzen und Migräne, sondern auch Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen.
Migräne oder Neuralgie?
Migräne ist insbesondere für ihren paroxymalen Charakter bekannt: Sie tritt anfallsartig auf und wird oft von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen oder Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet. Etwa 10 % der Bevölkerung leiden an Migräne, Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Migräne-Attacken betreffen meist nur eine Hälfte des Kopfes. Die Ursachen, die zur plötzlichen Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn führen, können vielfältig sein. Manchmal wird eine Migräne auch mit einer Neuralgie verwechselt. Hier tritt eine heftige Schmerzreaktion entlang eines bestimmten Nerves auf. Im Gesicht tritt die sog. Trigeminusneuralgie häufig auf.
Risikofaktor Migräne
Amerikanische und kanadische Forscher analysierten 14 wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Migräne und Schlaganfall-Risiko auseinandersetzten, um das tatsächliche Ausmaß der Gefährdung zu untersuchen. Sie stellten fest, dass Personen, die unter Migräne mit Aura litten, ein erhöhtes Risiko aufwiesen. Die Ergebnisse zeigten außerdem, dass Frauen, die die Pille einnahmen ein etwa 8-mal so hohes Risiko aufwiesen, einen Schlaganfall zu erleiden, als diejenigen, die keine oralen Kontrazeptiva verwendeten.
Grünes Licht für Migränepatienten?
Obwohl viele Patienten bei einer Migräneattacke empfindlich auf Licht reagieren, kann neuesten Untersuchungen zufolge grünes Licht die Schmerzen reduzieren. Wissenschaftler der Harvard University haben 41 Migränepatienten während einer Attacke mit verschiedenfarbigem Licht beleuchtet. Untersucht wurde der Effekt von blauem, grünem, gelbem und rotem Licht in bestimmten Wellenlängen und Helligkeitsstufen. Mittels Elektroden, die auf dem Augenlid platziert wurden, analysierten die Forscher die Aktivität der Neuronen, die Signale an das Gehirn senden. Interessanterweise gaben die Probanden an, dass der Schmerz nachließ, sobald der Raum ganz in Grün beleuchtet war. Offensichtlich hatte das grüne Licht weniger elektrische Aktivität verursacht als die anderen Farben.