Asthma gehört zu den häufigsten chronischen Krankheiten weltweit. In Deutschland leiden vier Prozent der Kinder und Jugendlichen und sechs Prozent der Erwachsenen an Asthma.
Bei dieser Erkrankung sind die Bronchien dauerhaft entzündet und daher überempfindlich. Während
gesunde Bronchien mit Schleimhautschicht ausgekleidet bei Asthmatikern durch die Entzündung stark verdickt.
Die Überempfindlichkeit der Bronchien in Verbindung mit deren teils anfallartiger Verengung führt dazu, dass die Atemluft bei den Betroffenen deutlich schlechter fließen kann.
Was ist der Auslöser für Asthma? Es gibt erblich bedingte Risikofaktoren für Asthma. (Passiv-) Rauchen sowie Allergien können ebenfalls zu Asthma führen. Beim allergischen Asthma ist eine Allergie die Ursache für das Asthma. Die Entzündung in den Bronchien entsteht dann aus einer Überreaktion des Immunsystems des Betroffenen auf an sich harmlose Auslöser, wie z.B. Pollen oder Tierhaare. Bei bis zu 80 Prozent der Betroffenen ist das Asthma allergisch bedingt. Ein nicht-allergisches Asthma kann dagegen unter anderem durch Virusinfekte, Tabakrauch oder körperliche Anstrengung ausgelöst werden.
Was sind Symptome von Asthma? Wer an Asthma leidet, reagiert auf bestimmte Reize mit einem Anschwellen der Bronchienschleimhaut.
Symptome von Asthma sind:
o Kurzatmigkeit
o Trockener Husten
o Das sogenannte „Giemen“ – ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen
o Engegefühl in der Brust
Akute Atemnot gehört auch zu den Symptomen, welche bei einem Asthmaanfall auftreten können. Dabei verkrampfen die ringförmigen Muskeln der Bronchien, was die Verengung zusätzlich verstärkt. Die akute Atemnot kann zu Angstzuständen bei Betroffenen und sogar zum Ersticken führen.
Wie verläuft die Diagnostik? Bei der Diagnostik werden bei einer ersten Anamnese die familiären Risikofaktoren und die Krankheitssymptomeabgeklärt. Ein Allergietest wird vorgenommen, um typische Auslöser eines allergischen Asthmaszu identifizieren. Zur weiteren Diagnostik werden verschiedene Lungenfunktionstests eingesetzt. Es kann beispielsweise ein Spirometer zum Einsatz kommen, mit welchem die Leistungsfähigkeit der Lunge über die Menge an ein- und ausgeatmeter Luft ermittelt wird. Mit einem Peak-Flow- Meter lässt sich über die Strömungsgeschwindigkeit der Luft beim Ausatmen ebenfalls eine Aussage zum Status der Bronchien treffen. Ob jemand an allergischem Asthma leidet, kann mit einer FeNO-Messung geprüft werden. Denn bei Entzündungsprozessen entsteht in der Lunge Stickstoffmonoxid, welches mithilfe einer solchen Messung nachgewiesen werden kann. Der zuständige Facharzt für eine Asthmadiagnostik ist üblicherweise der Pneumologe.
Wie wird Asthma behandelt? Das Ziel der Therapie ist es, eine gute Asthmakontrolle zu erreichen – also die Symptome und das Anfallsrisiko zu minimieren. Es gibt Bedarfsmedikamente, die bei einem Asthmaanfall für sofortige Linderung sorgen sollen. Sie sollten allerdings nicht häufiger als zweimal pro Woche eingenommen werden. Wer häufiger unter Asthmaanfällen leidet, ist auf eine dauerhafte Medikation angewiesen, um die Entzündung der Bronchien zu kontrollieren. Diese kann als Spray inhaliert werden. Wenn durch Sprays jedoch keine zufriedenstellende Linderung eintritt, sind entzündungshemmende Tabletten ein weiterer Baustein in der Asthmatherapie. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine Hyposensibilisierung. Hierbei wird über die regelmäßige Injektion des Allergens die Allergie behandelt. Es kommtzu einem Gewöhnungseffekt und das Immunsystem reagiert weniger stark auf die Allergene.
Was sollten Asthmatiker bei einem Asthmaanfall tun? Bei einem Asthmaanfall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, da Angst die akute Atemnot verstärken kann. Asthmapatienten sollten mit ihrem Arzt einen individuellen Notfallplan besprechen und bereits im Vorfeld passende Atemtechniken üben – diese sollten bestenfalls auch ohne Erfordernis regelmäßig durchgeführt werden, da sie die Lungen stärken. Ein Notfallspray verschafft Linderung bei einem Asthmaanfall. Gegebenenfalls ist zusätzlich die Einnahme von Kortisontabletten erforderlich. Tritt dennoch keine Besserung ein, so ist bei einem akuten Asthmaanfall eine Notfallbehandlung erforderlich.
Wie funktioniert die Atmung grundsätzlich? Durch die Atmung versorgen wir unseren Körper mit Sauerstoff. Der Vorgang verläuft über das Einatmen, wodurch die Luft in die Luftröhre und anschließend in die beiden Lungenflügel gelangt. Die Bronchien in der Lunge sind fein verästelt und befördern die eingeatmete Luft in die rund 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen). Die Alveolen werden durch Blutgefäße umspannt. Das vorbeifließende Blut nimmt so den Sauerstoff aus der Atemluft zur Weiterverteilung in den Körper auf. Den verbrauchten Sauerstoff atmen wir als Kohlendioxid wieder aus.
FeNO-Messung
80 Prozent der Asthmatiker leiden an allergischem Asthma. Das bedeutet, dass ihr Asthma durch gewisse Allergene wie Pollen oder Tierhaare ausgelöst wird. Bei allergischen sich in den Bronchien Stickstoffmonoxid Entzündungsindikator in der ausgeatmeten Luft.
Zur Diagnostik kann dieser Entzündungsindikator in der ausgeatmeten Luft
über eine FeNO-Messung ermittelt werden.
oder Tierhaare ausgelöst wird. Bei allergischen sich in den Bronchien Stickstoffmonoxid Entzündungsindikator in der ausgeatmeten Luft
Auch während der Therapie von chronischem Asthma profitieren Patienten von der regelmäßigen FeNO-Messung, da diese eben einen Rückschluss auf den Grad der Entzündung und somit auf den Status ihrer medikamentösen Einstellung erlaubt.
Ablauf einer FeNO-Messung
Die Messung erfolgt mit einem Gerät in der Facharztpraxis oder mit einem Heimmessgerät. Im ersten Schritt werden Patienten darum gebeten, tief einzuatmen und anschließend zehn Sekunden langsam gegen einen leichten Widerstand durch das Messgerät auszuatmen. Das Ergebnis wird unmittelbar nach der Messung in der Einheit ppb (parts per billion) angezeigt.
Wie sind die FeNO-Werte einzuordnen?
Gemessener Wert Interpretation | |
Erwachsene <25 ppb Kinder <20 ppb | Unauffälliges Ergebnis |
Erwachsene >50 ppb Kinder >35 ppb | Allergische Atemwegsentzündung |
Ein unauffälliges Ergebnis bedarf keiner aktiven Handlung.
Ist der FeNO-Wert erhöht, deutet das auf eine allergische Atemwegsentzündung hin und sollte medikamentös behandelt werden.
Durch die regelmäßige Messung wird eine chronische Atemwegsentzündung besser therapierbar, da sich daraus ableiten lässt, ob und in welcher Dosis eine Änderung der Medikation erforderlich ist. Zudem kann sich die Therapietreue des Patienten verbessern, da er seine Werte besser einordnen und überprüfen kann. Das Risiko für einen akuten Asthmaanfall wird durch die bessere Kontrolle der Entzündung verringert, da einer Verschlechterung frühzeitig entgegengesteuert werden kann.