Kurzurlaub auf dem Mond
In Deutschland landen pro Person und Jahr rund zwölf Kilogramm Gebackenes im Müll. Das ist etwa jedes achte gekaufte Brot. Hinzu kommen jene Backwaren, die gar nicht erst verkauft und von den Supermärkten und Bäckereien anderweitig verarbeitet oder entsorgt werden. Dabei gilt Deutschland als Brotland. Rund 300 Brotsorten sind hierzulande bekannt, dazu über 1.200 Varianten an Kleingebäck. Die Deutschen lassen sich diese Vielfalt munden: 99 Prozent der Bundesbürger kaufen regelmäßig Brot. Im Jahr 2012 konsumierten sie etwa 1,9 Millionen Tonnen Brot und 6,4 Millionen Tonnen Brötchen. Andererseits wird Brot in jedem fünften Haushalt falsch aufbewahrt (Verband der Deutschen Großbäckereien). Passend zur Erntedankzeit und zum kommenden Tag des Brotes am 16. Oktober helfen diese Tipps dabei, Brotabfall zu vermeiden:
  •  Wer zu viel gekauft hat, kann frisches Brot und Brötchen einfrieren (Tiefkühlbeutel gut schließen). Bei mindestens minus 18 Grad Celsius halten sie bis drei Monate. Brot benötigt zum Auftauen bei Zimmertemperatur etwa fünf Stunden. Gefrorene Brötchen lassen sich im Backofen in wenigen Minuten knusprig backen (vorher mit etwas Wasser benetzen). Wird Brot in Scheiben eingefroren, lassen sich diese ganz einfach im Toaster auftauen.
  • Ähnlich kriegt man auch etwas älteres Brotwieder frisch. Einfach aufbacken, dann schmeckt es fast so gut wie frisch aus dem Ofen.
  • Beim Einkauf sollten Verbraucher auch mal zum Brot vom Vortag greifen, um so Lebensmittelabfälle im Handel zu vermeiden. Der Qualität tut dies keinen Abbruch. Vielerorts gibt es bereits spezielle Läden, die nur Brot vom Vortag anbieten. Ebenso verkaufen viele Bäckereien diese Backwaren zu günstigeren Preisen.
  • Generell sollte man besser ganze oder halbe Laibe als Schnittbrot kaufen, das zu schnellerer Schimmelbildung neigt.
  • Wer Brot selber backt, sollte diese Wegwerffalle beachten: Backhefe gibt es frisch in Würfeln und getrocknet in Tütchen. Die getrocknete Hefe ist unbegrenzt haltbar und nicht so empfindlich wie die frische, die innerhalb einer Woche Lagerung deutlich an Triebkraft einbüßt.
  • Wenn zu viel Teig gemacht wurde, hilft der Tiefkühler. Hefeteig muss eingefroren werden, bevor er aufgegangen ist. Dann hält er bis zu drei Monate. Butterreiche Teige wie Mürbeteig halten sich bis zu drei Monate, danach leidet das Aroma der Butter. Rührteig wird am besten in der Form eingefroren. Er hält sich bis zu sechs Monate.
  • Mit der Zeit wird jedes Brot altbacken, weil es an Feuchtigkeit verliert. Dennoch lässt es sich weiterverarbeiten. Bereits festes und etwas trockenes Brot eignet sich hervorragend für Croûtons. Man schneidet das Brot in kleine Würfel, brät sie bei schwacher Hitze in Butter oder Öl und streut die knusprigen Croûtons über Salate, Suppen, Rührei oder Eintöpfe.
  • Altbackene Brötchen eignen sich für Semmelmehl – für Füllungen, zum Panieren und als Überzug für Gratins. Einfach auf einer Küchenreibe reiben und in ein dicht schließendes Gefäß geben. Dabei unbedingt auf die Hygiene, also saubere Hände und sorgfältig gereinigte Geräte, achten.
  • Sollte Brot schimmeln, darf es nicht mehr verwendet werden.
Rezepte für Reste rund ums Brot sowie einen interaktiven Einkaufsplaner enthält die App Zu gut für die Tonne! Sie ist gratis im AppStore und bei GooglePlay erhältlich.  

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